Umgang mit der Angst – Angst überwinden
Vom Feuer können wir viel lernen. Während früher und in anderen Kulturen das Feuerlaufen ein religiöses, soziales oder archaisches Naturritual war, laufen wir heute im Rahmen eines Mentaltrainings, einer tiefen Selbsterfahrung oder zur Bewusstseinsschulung über die Glut. Heute geht es vielmehr darum, sein eigentliches Potenzial zu entdecken und zu befreien. Oft halten uns im Alltag unsere Ängste davor ab, Schwieriges oder Neues anzugehen. Das Feuer konfrontiert uns auf elementare Weise mit unseren Urängsten und symbolisiert gleichzeitig die heissen Situationen in unserem Leben. So gesehen ist die Feuerlauferfahrung bloss eine Metapher für das, was im eigenen Leben geschieht. Beim Feuerlaufen können wir lernen, dass Angst auch eine unterstützende, hilfreiche Kraft sein kann, indem wir die darin gefangene Energie für mutige Schritte nutzen. Diese Erfahrung gilt es nach Hause mitzunehmen, damit wir unsere täglichen Feuerläufe zuversichtlicher und mutiger angehen. Neue Energie und neuer Schwung können ins eigene Leben eintreten.
Grenzen erweitern – Grenzen sprengen
Wir alle leben innerhalb unserer bewusst und unbewusst gewählten Grenzen. Wir haben unsere eigene kleine Welt abgesteckt und aufgrund von Erfahrungen oder inneren Programmen definiert, was wir lieben oder ablehnen, was wir können oder nicht können, was richtig ist oder falsch, was wir glauben oder bezweifeln, mit wem wir in Kontakt treten und wen wir meiden, usw. Manchmal sind diese Grenzen hilfreich und schützend, häufig aber verhindern sie unser persönliches Wachstum. Was wir bei uns ausgrenzen, wird etwa auch mit „persönlichem Schattenbereich“ bezeichnet. Ein Feuerlauf kann helfen, den eigenen Gartenzaun etwas weiter zu stecken und offener zu werden für Unbekanntes. Was mit Feuer in Kontakt gelangt, verändert sich, auch unsere Vorstellungen und Ängste.
Selbstvertrauen – Schwieriges wird möglich
Der Sinn einer Feuerlaufteilnahme ist die ureigene, persönliche Erfahrung. So vielfältig wie die Teilnehmenden sind auch die gemachten Erfahrungen. Oft entsteht durch das Feuerlaufen eine veränderte Vorstellung von Möglichem und Unmöglichem. Tief verankerte Glaubenssätze wie „zu schwierig“, „geht nicht“, „nicht für mich“, „zu alt“, „zu jung“, etc. weichen sich auf. Vertrauen in Neues und in sich selber kann entstehen.
Schulung der Intuition – Die innere Stimme
Jeder Mensch hat ein tiefes inneres Wissen und verborgene Fähigkeiten, welche sich ab und zu als Intuition oder Innere Stimme bemerkbar machen. Beim Feuerlaufen gelangen wir stärker mit diesen inneren Quellen in Kontakt. Es ist der Glaube an unsere eigentlichen Möglichkeiten, der uns zum Gang über die Glut befähigt. Entscheidend ist nicht der Leiter, der scheinbar irgendwelche Fähigkeiten vermittelt, sondern das unbewusste oder bewusste Wissen „Ich schaffe das!“, welches in den Teilnehmenden steckt. Ich als Leiter kann bloss die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen, damit die Feuerlauferfahrung möglich wird und Unfälle vermieden werden.
Präsenz – Offenheit
Der Gang durch die Glut ist nicht selbstverständlich und lässt sich nicht mittels rationalen Wissens, bestimmter Techniken, Erfahrung oder gelernter Fähigkeiten bewerkstelligen. Vielmehr wird er nur möglich, wenn Aufmerksamkeit, Respekt, Ehrlichkeit sich selber gegenüber und Hingabe an den Moment die Grundhaltung sind. Dazu gehört auch die Offenheit, vor dem Glutteppich stehend auf den Lauf zu verzichten. Jeder Feuerlauf ist auch für einen Mehrfachläufer immer wieder neu und anders und verlangt Präsenz, ganzes Dasein im Hier und Jetzt, als wäre es das erste Mal. Hilfreich für das Feuerlauferlebnis ist zudem die vertrauensvolle Stimmung in der Gruppe von Gleichgesinnten. Auf dem Boden von Vertrauen können Angst und Mut Hand in Hand vorwärts schreiten und Neues entdecken.
Konkretes Erlebnis – Eindrückliches Handeln
Oft wird interessant und spannend diskutiert, auch in vielen Seminarien …. doch das Handeln fehlt, wird vermieden oder auf irgendwann später verschoben. Ganz anders bei einem Feuerlauf: Intensiver auf die Handlungsebene gehen, als sich am Schluss mit dem Unglaublichen zu konfrontieren, ist kaum möglich. Dieses konkrete Tun und Erleben verleiht dem Workshop eine unbeschreibliche Energie, Spannung und Unmittelbarkeit. Es kommt bei vielen Teilnehmenden zu tiefer Betroffenheit und bleibendem Eindruck. Die Begegnung mit dem Wesentlichen und Eigentlichen kann einzig und allein durch die persönliche Erfahrung gelingen.
Vertrauen – Entscheiden – Wagen
Meistens machen wir in unserem Leben neue Erfahrungen, indem wir uns ihnen über sichere Wege nähern. Ganz anders beim Feuerlauf: Hier ist es eher wie bei einem Sprung über einen tiefen, offenen Graben. Die sichere Brücke fehlt, und wir müssen unseren inneren Kräften vertrauen und uns für oder gegen den Sprung entscheiden, ein Kompromiss ist nicht möglich. Nur ein Ja oder ein Nein, und niemand kann uns diese Entscheidung abnehmen. Wir spüren ganz genau, ob wir in der Lage sind, den Sprung zu schaffen. Entscheiden wir uns für das Ja, dann gibt es kein Zögern mehr, nur noch eine hundertprozentige Vorwärtsbewegung … und wir werden den anderen Rand sicher erreichen, trotz und mit allen vorangegangenen Ängsten und Zweifeln. Die Erleichterung, das Staunen und die Befriedigung sind spürbar, und wir tragen die Gewissheit in uns, dass wir uns Wagnisse zutrauen können … und gehen stolz weiter auf dem neuen Boden der anderen Seite.
Fussreflexzonen – Blockierte Energien reaktivieren
Nicht zuletzt haben Fussreflexzonenspezialisten beobachtet, dass infolge Aktivierung der Fussreflexzonen beim Feuerlaufen häufig genau diejenigen Stellen der Fusssohlen angeregt werden, welche mit den geschwächten Organen im Körper korrespondieren. Umgekehrt unterstützen diese Stimulationen der besagten Fussreflexzonen gemäss der Reflexzonenlehre den Heilungsprozess im Körper, so dass blockierte Energien wieder in Fluss kommen können.
Individuelle Beweggründe
Die persönlichen Beweggründe zur Teilnahme an einem Feuerlauf sind so vielfältig wie die Teilnehmenden selber:
Neugier, etwas Neues erleben / sich etwas Gutes tun, sich einen besonderen Tag gönnen / wieder mal etwas „Verrücktes“ wagen / als Gegenpunkt zum digitalen Lifestyle eine Erfahrung mit Menschen, Natur und Ritualen machen / sich für kommende Herausforderungen stärken / die Geborgenheit und Verbundenheit einer tragenden Gruppe geniessen / die eigenen Grenzen ertasten und erweitern, Selbstbegrenzung überwinden / die Kraft und Energie des Feuers unmittelbar erleben / sein bisheriges Weltbild hinterfragen und mit Neuem bereichern / einen persönlichen Feiertag einschalten / sich den eigenen Ängsten und Widerständen stellen / alte Sachen abschliessen und erste Schritte auf dem neuen Weg mit einem stärkenden Ritual unterstützen / Interesse für Phänomene zwischen Geist und Materie / Kraft tanken, weil man sich leer und blockiert fühlt / den Zugang zum inneren Wissen, zu Intuition und innerer Stimme üben / das Geschehenlassen, die Hingabe, das Vertrauen wagen und entdecken, was sich daraus ergibt / sich auf Entdeckungsreise zum eigenen inneren Potenzial begeben / selbstheilende Kräfte aktivieren / Konzentration ganz auf den Moment, das Sein im Hier und Jetzt üben / uam.